Sie haben einen feinen Newsletter oder ein tolles Produkt, wollen damit aber deutlich mehr Personen erreichen? Sie haben die eigene Website schon entsprechend optimiert, möchten aber darüber hinaus neue E-Mail Adressen kontaktieren können?

Es gibt viele Wege, um an neue Adressen zu kommen. Einige davon sind nicht legal, aber andere sind durchaus erlaubt und – je nach Aufgabenstellung – auch sinnvoll. Hier mehrere Gedanken und Tipps dazu.

 

Vorab: Niemals Adressen kaufen!

Das wissen Sie vermutlich ohnehin, deshalb nur der Vollständigkeit halber: Sie dürfen keine Adressen von Dritten kaufen oder mieten. Dafür gibt es keine legale Grundlage, denn Sie benötigen die vorherige Zustimmung, um jemanden ein werbliches Mail zu schicken.

Davon gibt es keine Ausnahmen (von bestehenden Kunden abgesehen). Alle diesbezüglichen Angebote, die Sie im Internet dazu finden oder die an Sie herangetragen werden, sind schlicht und einfach illegal. Ohne Ausnahme.

Genauso wenig dürfen Sie E-Mail Adressen von Websites kopieren und einfach in Ihren Verteiler importieren oder irgendwelche Visitenkarten einfach übernehmen. Denn auch hier fehlt Ihnen dafür die Zustimmung.

So weit, so altbekannt. Es gibt aber durchaus mehrere legale Möglichkeiten.

 

Legale Option 1: Co-Registrierung

Eine Möglichkeit ist, dass Sie mit einem Unternehmen eine Vereinbarung abschließen, damit Sie in dessen Anmeldeformular mit-aufgenommen werden. Der Empfänger findet also in dem Anmeldeformular zum Beispiel eine zusätzliche Checkbox vor, mit der er Ihren Newsletter ebenfalls abonnieren kann.

Der große Vorteil für Sie: Sie erreichen damit im besten Fall völlig neue Zielgruppen und profitieren von dem Traffic auf der Website des Partners.

Die Kehrseite: Diese Zustimmung muss freiwillig sein und sie darf auch nicht vor-angehakt sein. Sie – und andere Partner – müssen allesamt namentlich aufgezählt werden (eine Sammelanmeldung à la „Melden Sie sich für die Newsletter unserer Partner an“ ist also nicht zulässig).

Ein weiterer Nachteil: In den meisten Fällen wird der Partner dafür Geld verlangen. Ob sich das auszahlt, ist also vom Preis, der Anzahl und der Qualität der so generierten E-Mail Adressen abhängig.

 

Legale Option 2: Gewinnspiele

Als weitere Möglichkeit können Sie Gewinnspiele veranstalten. Abhängig von der Attraktivität des Preises ist das durchaus ein Mittel, um relativ einfach und schnell zu neuen E-Mail Adressen zu kommen.

Doch unserer Erfahrung interessieren sich die Teilnehmer oft nur für den Gewinn und nur selten für das Unternehmen und dessen Produkte. Deshalb sind die Öffnungsraten von Follow-up-Mails für Gewinnspiele auch oft im einstelligen Prozentbereich.

Und man darf nicht vergessen, dass die Organisation und Vermarktung des Gewinnspieles natürlich auch (erheblichen) Aufwand und Kosten verursachen.

Deshalb sind unserer Erfahrung nach Gewinnspiele meist kein allzu gutes Mittel, um qualitativ hochwertige neue Adressen zu generieren.

 

Legale Option 3: Sich in einen Verteiler einmieten

Die vermutlich beste Idee ist daher, sich in einen fremden Verteiler „einzumieten“ und somit eine (meist vor-selektierte) neue Zielgruppe zu erreichen.

Das funktioniert so:

  • Sie geben an, welche Zielgruppe Sie erreichen möchten (z.B. Frauen in der Steiermark).
  • Sie verschicken Ihre Inhalte (meist den ganzen Newsletter) an den Dienstleister.
  • Dieser verschickt Ihren Newsletter an seine Adressen (bzw. die gewünschte Auswahl).

Das bedeutet also: Nicht Sie sind der Absender, sondern der Dienstleister. Denn nur er hat die Zustimmung der Adressaten.

Legal ist diese Option, weil Sie die Adressaten also nie zu Gesicht bekommen!

Und das ist gleich der größte Nachteil: Abgesehen von den Kosten des Dienstleisters nützt Ihnen die Kampagne nur dann etwas, wenn die Leser das Mailing öffnen, es lesen, auf einen Link klicken, somit auf Ihre Website kommen und dort zum Beispiel ein Kontakt- oder Newsletter-Formular ausfüllen.

Doch der große Vorteil liegt ebenfalls auf der Hand: Sie erreichen auf einen Schlag eine möglicherweise große Gruppe an neuen Personen, die sonst nicht – oder nur sehr schwierig – erreichen könnten. Und das mit sehr geringem Aufwand und durchaus überschaubaren Kosten.

Es gibt in Österreich mehrere solcher Dienstleister, dazu gehört beispielsweise die Österr. Post (ja, richtig gelesen ;-) oder media4more.

 

Fazit: Zuerst die Basics, doch es gibt interessante weitere Kanäle

Unsere Erfahrung zeigt: Die beste Quelle sind immer noch die eigenen Kanäle, insbesondere die Website des Unternehmens. Hier gilt es, die vorhandenen Potentiale bestmöglich zu nutzen – hier bleiben sehr oft große Potentiale ungenützt!

Doch darüber hinaus gibt es wie dargestellt mehrere – legale! – Möglichkeiten, um völlig neue E-Mail Adressen zu generieren. Das ist durchaus überlegenswert, vor allem wenn es sich um potentielle Zielgruppe handelt, die nicht oder nur sehr schwer über die eigenen Kanäle zu erreichen sind.

 

Tipp in eigener Sache: Beratung und Seminare für neue E-Mail Adressen

Brauchen Sie bei diesem Thema nützliche Ideen oder handfeste Unterstützung? Oder einen Sparring Partner, der konkrete Ideen liefert oder Ihre Maßnahmen objektiv überprüft?

Wir können beispielsweise Ihre Anmeldeformulare optimieren oder auch ein praxisnahes Inhouse-Seminar „E-Mail Adressen für Newsletter-Marketing“ für Sie abhalten. Oder eben als Sparring Partner fungieren oder einfach als Ideen-Lieferung neue Möglichkeiten aufzeigen.

Wenn Sie daran Interesse haben, kontaktieren Sie uns einfach!

Die DSGVO & E-Mail Marketing in 60 Minuten

Über den Autor

Michael Kornfeld ist mit einer über 25-jährigen Laufbahn ein leidenschaftlicher Verfechter von E-Mail-Marketing. Er hält zahlreiche Seminare und Fachvorträge und zählt zu den renommiertesten Experten Österreichs auf diesem Gebiet.

Michael Kornfeld kontaktieren