Kürzlich wurden wir gefragt, ob wir es für eine gute Idee hielten, ein Double-Opt-In (DOI) für eine Newsletter-Anmeldung per SMS einzuholen.
Die kurze Antwort. Nein.
Die etwas längere Antwort: Auch wenn die Idee verlockend klingt (man bekommt einen weiteren Kommunikationskanal), sprechen mehrere Gründe dagegen:
- Nicht DSGVO-konform: Laut DSGVO gilt das „Prinzip der Datensparsamkeit“: Sie dürfen nur jene Informationen abfragen, die Sie auch unmittelbar und tatsächlich zwingend benötigen. Da ein DOI über E-Mail möglich (und etabliert) ist, dürfte es sehr schwer zu argumentieren sein, warum dafür ein weiteres Datenfeld benötigt wird.
- Kanal nicht nutzbar: Sie haben zwar die Handynummer, können diese aber nicht für die weitere Marketingkommunikation nutzen. Denn auch dafür benötigen Sie – wie für den Newsletter per E-Mail – eine gesonderte Einwilligung. Diese zusätzliche Einwilligung müssten Sie explizit einholen, sonst dürfen Sie den Kanal nur für den Versand des einen DOI-SMS nutzen (und danach müsste die Handynummer mangels weiterer Verwendungsmöglichkeit nach DSGVO gelöscht werden).
- Zusätzliche Kosten: Für den Versand einer SMS fallen zusätzliche Kosten an, sowohl einmalig (Einrichtung des Systems) als auch laufend für den Versand. Die Kosten sind überschaubar, für DOIs per E-Mail fallen in der Regel jedoch gar keine Kosten an.
- Weniger Zustimmungen: Nicht alle Zielgruppen verfügen über ein Handy und nicht jeder möchte seine Handynummer angeben. Damit schaffen Sie eine weitere Hürde, die einige Personen davon abhalten kann, sich für den Newsletter anzumelden.
- Weniger Anmeldungen: Wenn jemand seine korrekte E-Mail-Adresse angibt, sich aber bei der Handynummer vertippt, kann die DOI-SMS nicht zugestellt werden und die gesamte Anmeldung ist ungültig. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass in Summe weniger Anmeldungen generiert werden.
- Weniger Analyse-Möglichkeiten: Bei der Zustellung per SMS gibt es weniger Analysemöglichkeiten als bei einem DOI per E-Mail. Denn bei E-Mails kann man zumindest teilweise die Öffnung nachvollziehen und so z.B. herausfinden, welche Empfänger die DOI-Mail zwar geöffnet, aber nicht auf den darin enthaltenen Link geklickt haben. So kann eine Drop-Out-Rate berechnet und der gesamte Registrierungsprozess optimiert werden.
Unser Fazit: Ein DOI via SMS einzuholen ist keine gute Idee, egal was manche Anbieter vielleicht dazu behaupten. Belassen Sie es bei der guten alten E-Mail.
Über den Autor
Michael Kornfeld ist mit einer über 25-jährigen Laufbahn ein leidenschaftlicher Verfechter von E-Mail-Marketing. Er hält zahlreiche Seminare und Fachvorträge und zählt zu den renommiertesten Experten Österreichs auf diesem Gebiet.