Welche der folgenden Fragen können Sie für Ihren letzten Newsletter mit „ja“ beantworten?
- Die Texte wurden durch ein Lektorat geprüft.
- Die Auswahl der Artikel erfolgte ausschließlich für die Leser.
- Die Bilder hat ein Grafiker (oder eine Agentur) ausgewählt / erstellt.
- Für den Versand gibt es ein Vier-Augen-Prinzip.
- Nach dem Versand wurden die Ergebnisse analysiert und Verbesserungen abgeleitet.
Hand auf’s Herz: Die wenigsten Unternehmen können hier wahrheitsgemäß fünf „ja“ nennen. Oder?
Der große Denkfehler mit der Reichweite
Beispielsweise wird für eine Print-Einschaltung normalerweise eine Agentur beauftragt, wird an den Texten gefeilt und die halbe Geschäftsleitung ist in den Freigabeprozess involviert.
Für einen Newsletter wird das oft nicht gemacht. Es gibt dafür einen Grund, denn viele Unternehmen machen einen grundlegenden Denkfehler, wenn es um den Kanal E-Mail Marketing geht:
Denn es wird oft übersehen, dass die Reichweite eines Newsletters viel größer sein kann als beispielsweise jene einer regionalen Print-Einschaltung. Dazu kommt, dass die Lesedauer (und damit die Qualität des Kontakts) eines Newsletters um ein Vielfaches größer ist als die Aufmerksam für ein Inserat.
Wie kommt es also, dass viele Newsletter austauschbar sind und offenbar relativ lieblos erstellt werden?
Newsletter-Versand ist viel zu billig!
Dafür gibt es einen Hauptgrund: Der Kanal ist einfach viel zu billig. Doch was wenig kostet, ist wenig wert.
Deshalb werden die Newsletter oft vom Junior Produkt Manager oder der Vorstands-Assistenz erstellt, die alle Dutzende andere Aufgaben auf Ihrem Tisch liegen haben – und daher das Medium nicht als strategisches Instrument betrachten, sondern nur froh sind, wenn der nächste Newsletter verschickt wurde.
Dabei wird leider viel Potential liegen gelassen. Denn gemessen an der Reichweite gehört E-Mail Marketing zu den effizientesten Medien überhaupt. Wenn man das Medium ernst nimmt.
Empfehlung: Reichweite, nicht Kosten betrachten
Deshalb sollten Unternehmen ihren Newsletter als strategisches Instrument sehen und dafür berücksichtigen, wie viele Personen es auf diese Weise mit seinen Botschaften erreichen kann – und zu welchen Kosten (im Vergleich zu Print oder anderen Medien).
Das bedeutet nicht unbedingt, dass nun ein großer Mehraufwand betrieben werden muss! Es genügt oft schon, das Medium einfach professioneller anzugehen und einige wenige Verbesserungen umzusetzen:
- Erstellen Sie eine unverwechselbare Vorlage, die zu Ihrem Unternehmen passt! Ein Newsletter-Design kann durchaus kreativ und ansprechend sein – man muss sich dafür nur ein bisschen mehr anstrengen und über etwas Know-how verfügen. Das sollte man am besten einer guten Agentur überlassen, die sich mit dem Medium sehr gut auskennt.
- Entwickeln Sie eine Bilder-Strategie! Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte, daher sollten die Bilder mit Bedacht ausgesucht (oder entwickelt) werden und für ein professionelles und durchgängiges Erscheinungsbild sorgen.
- Sorgen Sie für interessante Inhalte! Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler. Auch wenn diese Redewendung abgedroschen wirkt – sie stimmt einfach. Denn jeder (!) Leser erwartet sich von einem Newsletter einen persönlichen, relevanten Nutzen.
- Verankern Sie die Verantwortung hoch im Unternehmen! Wenn Sie das Medium ernst nehmen, sollte die Verantwortung dafür auch entsprechend ernst genommen werden. Nein, es muss nicht der Marketing Direktor persönlich den Newsletter erstellen – aber er sollte dafür end-verantwortlich sein und ihn gesehen haben, bevor er verschickt wird.
- Nehmen Sie sich Zeit für Analyse und Optimierungen! Im Gegensatz zu klassischen Medien können Sie bei einem Newsletter unendlich viele Faktoren messen – und auf dieser Basis den Newsletter schrittweise verbessern. Dazu gehören auch regelmäßige A/B Tests, um zum Beispiel Betreffzeilen oder Versandzeitpunkte zu optimieren.
Schluss-Tipp: Analysieren Sie Kosten und Nutzen!
Wenn Sie Ihren Newsletter mit einer Web-Controlling Software (wie Google Analytics oder Matomo) verknüpfen, können Sie relativ leicht herausfinden, inwieweit Ihr Newsletter auch tatsächlich Ziele erreichen konnte – die Kosten für Erstellung und Versand kennen Sie ja ohnehin.
So können Sie den ROI (return on investment) berechnen. Und den vergleichen Sie mal mit Ihrer letzten Print-Anzeige. :-)