In der Welt des E-Mail Marketing dreht sich vieles um das richtige Timing. Aber genauso wichtig wie die Frage, wann man einen Newsletter am besten verschickt, ist die Frage, wann man es besser bleiben lassen sollte.
Hier sind einige Gedanken und Gründe, weshalb es sinnvoller sein kann, den Versand eines Newsletters zu verschieben.
Wenn es große gesellschaftliche Ereignisse gibt.
Bei wichtigen gesellschaftlichen oder politischen Ereignissen können viele Empfänger stark abgelenkt sein und/oder einen Newsletter als unpassend empfinden.
Das könnte zum Beispiel eine Fußball-WM sein, der Mainzer Karneval oder auch bevorstehende Wahlen.
Solche besondere Ereignisse können – je nach die Zielgruppe – die öffentliche Aufmerksamkeit fordern und die Empfänger sind weniger aufnahmebereit für manche (nicht relevante) Marketing-Botschaften.
Bei Krisen oder anderen unpassenden Momenten.
Bei Naturkatastrophen oder anderen schweren Krisen kann es unangebracht wirken, Newsletter mit Verkaufsinhalten zu verschicken.
Die Empfänger könnten es als respektlos oder unsensibel empfinden, wenn Unternehmen ohne Rücksicht auf die Lage ihre Marketing-Botschaften versenden.
In solchen Zeiten wäre eine empathische und angepasste Kommunikation entscheidend. Wenn ein Versand unbedingt nötig ist, könnte eine passende Einleitung oder eine Hilfsbotschaft eine gute Idee sein.
Wenn die Empfänger vermutlich beschäftigt sind.
Natürlich hängt es stark von der Zielgruppe ab, aber es gibt immer wieder wichtige Gemeinsamkeiten, die man beim Versandzeitpunkt berücksichtigen kann.
Wenn man sich beispielsweise an Journalisten wendet, sollte man oft besser nicht Montag Nachmittag als Versandzeitpunkt wählen, da hier häufig die Redaktionssitzungen stattfinden.
Ein Newsletter für Urlaubsreisen könnte bewusst erst am Freitag oder vielleicht sogar Samstag (und nicht am Wochenanfang) verschickt werden, weil sich viele Menschen bevorzugt am Wochenende mit der privaten Urlaubsplanung beschäftigen.
Feiertage und verlängerte Wochenenden – E-Mails zur falschen Zeit.
Feiertage und lange Wochenenden können sehr günstige, aber genauso auch überaus ungünstige Zeitpunkte für den Newsletter-Versand sein.
So ist beispielsweise im B2B-Bereich die Aufmerksamkeit der Empfänger in diesen Zeiten oft auf Familie, Freizeit und Erholung gerichtet. Die Gefahr, dass der Newsletter dann einfach übersehen oder schnell gelöscht wird, kann daher hoch sein.
Wenn es keine relevanten Neuigkeiten gibt.
Es ist verlockend, den Kontakt zu den Empfängern regelmäßig aufrechtzuerhalten, aber zu häufige oder inhaltsarme Newsletter wirken sich negativ auf die Relevanz aus. Und erhöhen damit die Abmelderate.
Deshalb gibt es eine goldene Regel für die Versandfrequenz: Man sollte nur dann einen Newsletter verschicken, wenn man wirklich etwas (Spannendes) zu erzählen hat.
Fazit: Der Versandzeitpunkt sollte nicht dem Zufall überlassen werden.
Es gibt also einige Überlegungen zu Zeitpunkten, an denen ein Newsletter besser nicht verschickt werden sollte.
Wer seine Newsletter achtsam plant und sich an die Bedürfnisse, Lebensrealitäten und Stimmungen der Zielgruppe anpasst, wird langfristig höhere Öffnungs- und Klickraten erzielen.
Der wichtigste Tipp dabei ist wie immer: Man sollte unbedingt unterschiedliche Versandzeitpunkte testen! Denn nur so kann man den idealen Zeitpunkt für die eigene Zielgruppe identifizieren – und man findet ebenso heraus, welche Zeitpunkte für den Versand weniger geeignet sind.
Über den Autor
Michael Kornfeld ist mit einer über 25-jährigen Laufbahn ein leidenschaftlicher Verfechter von E-Mail-Marketing. Er hält zahlreiche Seminare und Fachvorträge und zählt zu den renommiertesten Experten Österreichs auf diesem Gebiet.