Newsletter sind out, die werden ja nicht gelesen. So denken viele. Doch die Zahlen beweisen das Gegenteil: Die durchschnittliche Öffnungsrate liegt aktuell (2022) bei 32%. Und ist gegenüber dem Vorjahr sogar gestiegen.

Fakt ist also: Newsletter werden gelesen! Wenn man sie richtig macht. Doch worauf kommt es dabei an? Und ist E-Mail-Marketing für ein klein- oder mittelständisches Unternehmen zu bewältigen?

 

Der unschätzbare Vorteil: Sie rufen sich regelmäßig in Erinnerung!

E-Mail-Marketing hat einen zentralen Vorteil gegenüber fast allen anderen Medien: Sie können sich damit proaktiv (!) und regelmäßig bei Ihren Kunden und Interessenten in Erinnerung rufen. Sie sind also nicht darauf angewiesen, dass diese von sich aus Ihre Website besuchen oder Ihre Facebook-Seite aufrufen.

 

E-Mail-Adressen: Meist einfacher als gedacht.

Oft scheitert es vermeintlich an den E-Mail-Adressen. Doch normalerweise ist es gar nicht so schwierig, einen Verteiler aufzubauen:

Denn meist hat man ja bereits einen bestehenden Kundenstamm; die muss man nur nett fragen, ob sie nicht einen tollen Newsletter bekommen möchten. Wenn man es konsequent macht, funktioniert das erfahrungsgemäß sehr gut.

Und auch die eigene Website ist normalerweise eine sehr gute Quelle, um neue Adressen zu generieren – denn dort halten sich ja User auf, die sich bereits für Sie interessieren!

Darüber hinaus haben die meisten Unternehmen viel mehr Kontaktpunkte mit (potentiellen) Kunden, als sie sich bewusst sind. Diese gilt es einfach nur zu nutzen!

 

Aber ich habe doch nichts zu erzählen!

Diesen Satz höre ich hier oft. Meine Antwort darauf: Wirklich nicht? Sie haben nichts über Ihr Unternehmen, Ihre Angebote, Ihren Markt usw. zu berichten?

Meiner Erfahrung nach hat jedes (!) Unternehmen mehr als ausreichend spannende Inhalte. Die Herausforderung ist nicht, diese zu erfinden, sondern sie zu sammeln: Fallstudien zu einem abgeschlossenen Projekt, tolle Wandertouren für ein Hotel, spannende Entwicklungen im Markt. Zu erzählen gibt es immer mehr als genug.

 

Die Software: Ein nützliches Mittel zum Zweck

Ganz ehrlich: Sie benötigen nicht die beste Software, um professionelle Newsletter zu verschicken. Denn das beste Tool ist wertlos, wenn der Newsletter lieblos gestaltet und getextet wurde oder wenn die Inhalte niemand interessieren.

Die Software ist also Mittel zum Zweck. Allerdings hat eine spezielle Newsletter-Software durchaus den Vorteil, dass die Arbeit deutlich schneller geht, die Zustellquote erhöht wird und dass Sie tolle Statistiken bekommen. So erfahren Sie im Detail, ob und wie sehr Ihre Newsletter gelesen werden!

[Nur eines sollten Sie bitte nicht tun: Einen Newsletter über Outlook & Co. verschicken. Denn das sieht bei den meisten Empfängern furchtbar aus.

 

Ist das nicht alles furchtbar teuer?

Kurze Antwort: Nein. Das „teuerste“ ist normalerweise Ihre Zeit. Denn es kostet einfach Zeit, gute Inhalte zu sammeln, diese nett zu texten und ansprechend zu gestalten.

Die modernen Tools sind zwar nicht kostenlos, aber sehr günstig. So günstig, dass sich auch ein KMU eine professionelle Software leisten kann, wenn es den Kanal E-Mail-Marketing nur ernst genug nimmt.

Ein Beispiel: Wenn Sie 5x pro Jahr an 2.000 Adressen verschicken, kostet Sie das pro Jahr rund 700,- oder weniger (plus einmalige Kosten für die Einrichtung). Also deutlich weniger als ein postalischer Versand und weniger als fast jede andere Werbemaßnahme.

 

Und wie sorge ich für gute Öffnungsraten?

Erstens: Durch laufend gute Inhalte. Das ist tatsächlich einer der wichtigsten langfristigen Erfolgsfaktoren.

Zweitens durch eine spannende Betreffzeile. Also auf keinen Fall „Newsletter Oktober“. Die Betreffzeile ist ein „Türöffner“, sie muss neugierig machen.

Drittens durch den Versandzeitpunkt. Sie wären überrascht, wie groß der Einfluss des Versandzeitpunktes auf die Öffnungsrate ist.

 

Mal ganz ehrlich: Wie viel Aufwand ist das in der Praxis?

Der Aufwand ist überschaubar. Aber er ist natürlich nicht Null.

Meiner Meinung nach ist die Frage jedoch falsch gestellt: Denn der Aufwand ist ja nicht absolut, sondern abhängig davon, welche Resultate Sie damit erzielen. Wenn Ihnen der Newsletter etwas „bringt“, werden Sie vermutlich auch bereit sein, mehr Zeit dafür zu investieren.

Als Daumenregel gilt: Vier Newsletter pro Jahr sollten es mindestens sein. Bei 4h pro Newsletter (grobe Schätzung) reden wir also von 16h. Pro Jahr. Das ist doch überschaubar, oder?

 

Und was bringt mir das alles?

Wie anfangs erwähnt: Sie rufen sich damit proaktiv in Erinnerung. Immer wieder.

Und das eine oder andere Mal sind Sie mit der richtigen Botschaft zur richtigen Zeit bei der richtigen Person. Und die interessiert sich dann konkret: Für ein Angebot, für ein Produkt, für Sie.

Das kann kaum ein anderer Kanal leisten – wenn man Aufwand und Kosten berücksichtigt. Auch internationale Studien zeigen immer wieder: E-Mail-Marketing gehört zu den effizientesten Kanälen überhaupt. Wenn man es richtig macht.

 

Wie machen das andere?

Zum Schluss ein kleines Beispiel: Das sympathische Gasthaus Krone im Bregenzerwald verschickt nicht allzu oft, dafür ist der Newsletter optisch ansprechend und augenscheinlich mit viel Liebe gemacht. Hier ein Beispiel.

Die Leser danken das – die Zahlen beweisen es:

  • 55% aller Empfänger haben den Newsletter geöffnet.
  • Davon haben 28%, also mehr als ein Viertel, auf mindestens einen Link geklickt.
  • Die durchschnittliche Leserdauer lag bei über einer Minute (1:09)!

Will da wirklich noch jemand behaupten, E-Mail-Marketing funktioniert nicht?

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Über den Autor

Michael Kornfeld ist mit einer über 25-jährigen Laufbahn ein leidenschaftlicher Verfechter von E-Mail-Marketing. Er hält zahlreiche Seminare und Fachvorträge und zählt zu den renommiertesten Experten Österreichs auf diesem Gebiet.

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