In jeder Verteilerliste sammeln sich mit der Zeit inaktive Empfänger an. Neben Bounces oder fehlerhaften Empfängern sind dies vor allem die so genannten „Schläfer“ – Empfänger, die über einen längeren Zeitraum Mailings erhalten, diese aber einfach nicht (mehr) lesen.

Diese Schläfer sollten dem Versender nicht egal sein. Denn neben unnötigen Versandkosten haben sie einen großen Nachteil: Sie verzerren die Kennzahlen, insbesondere die Öffnungsrate und auch die klassische Klickrate.

Es empfiehlt sich daher

  • die Schläfer zu identifizieren (hier eine kleine Anleitung) und
  • sie entweder zu reaktivieren oder zu löschen.

 

Das Problem: False Positives

Bei der Identifizierung von Schläfern gibt es allerdings ein Problem: Die Erkennung von Öffnungen ist aufgrund verschiedener Faktoren nicht sehr genau.

Dazu zählen zum Beispiel die Bilder-Blockade oder die Apple Mail Privacy Protection und weitere Faktoren (Lesetipp: Hintergründe und Maßnahmen erklären wir in unserem Artikel Gibt es bald kein Öffnungs-Tracking mehr?).

Das heißt, es besteht die Gefahr von „false positives“, also dass Empfänger als Schläfer eingestuft werden, obwohl sie zumindest einen Teil der Newsletter sehr wohl lesen. Und diese Empfänger möchte man natürlich nicht löschen!

 

Die Lösung: Der Lebenszeichen-Link

Die Idee dazu ist eigentlich so genial wie einfach: Hin und wieder sollte man in ein Mailing einen „Lebenszeichen-Link“ einbauen.

Das ist ein besonders attraktiver Link, der möglichst viele Empfänger zum Anklicken animieren soll. Das kann ein kostenloses Whitepaper sein, ein kleiner Gutschein oder ein besonders exklusives Angebot.

Der Clou: Sobald ein Empfänger auf diesen Link klickt, ist sofort klar, dass er das Mailing geöffnet haben muss, auch wenn das E-Mail-Marketing-System das Öffnen noch nicht erkennen konnte. Denn niemand kann auf einen Link klicken, ohne das Mailing geöffnet zu haben.

 

Der Vorteil: Weniger Schläfer!

Auf diese Weise kann also die Anzahl der vermeintlichen Schläfer reduziert werden.

Und damit das Risiko, dass Empfänger fälschlicherweise als Schläfer eingestuft und später gelöscht (oder mit einer unnötigen Reaktivierungsaktion genervt) werden.

Wie oft ein solcher Lebenszeichen-Link in ein Mailing integriert werden sollte, hängt unter anderem von der Versandfrequenz ab. Als grobe Daumenregel empfiehlt es sich, mindestens einmal, besser zweimal pro Jahr einen solchen Link bewusst einzubauen.

Denn diese Maßnahme ist einfach umzusetzen, verursacht keine großen Kosten und hilft, die Qualität einer Bereinigung deutlich zu erhöhen.

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Über den Autor

Michael Kornfeld ist mit einer über 25-jährigen Laufbahn ein leidenschaftlicher Verfechter von E-Mail-Marketing. Er hält zahlreiche Seminare und Fachvorträge und zählt zu den renommiertesten Experten Österreichs auf diesem Gebiet.

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