Unser Artikel „Single vs. double Opt-in: Was ist besser?“ hat viele Reaktionen und Fragen hervorgerufen. Eine der wichtigsten Fragen war: Wie kann ich eigentlich am besten messen, wie viele Personen in dem Prozess verloren gehen?

Anders formuliert: Wie kann ich messen, wie viele Anmelder den Double Opt-In Prozess nicht abschließen, weil sie das Bestätigungs-Mail nicht öffnen bzw. den Link nicht anklicken?

 

Die gute Nachricht: Das geht ziemlich einfach!

Die einfachste Methode ist, in dem Web-Analyse Tool Ihrer Wahl (Google Analytics & Co.) die (unique) Aufrufe der beiden Bestätigungs-Seiten zu vergleichen:

(a) Jene nach dem Abschicken des Anmeldeformulars und
(b) jene die nach dem Klick auf den Bestätigungs-Link erscheint und die abgeschlossene Anmeldung bestätigt.

Beispiel: Wenn Sie bei (a) 500 Aufrufe zählen, bei (b) aber nur 350, dann wissen Sie, dass 150 Personen (500-350) den DOI-Prozess nicht abgeschlossen haben. Das sind also 30% (150/500).

Zugegeben: Diese Methode ist nicht perfekt, aber für eine recht genaue Größenordnung ist das normalerweise absolut ausreichend. Dafür funktioniert sie ganz einfach und immer.

 

Noch besser: Mehrstufiges Ziel definieren.

Eine deutlich elegantere Methode ist es, in der Webanalyse-Software ein „Ziel“ (oft auch „Conversion“ oder „Goal“ genannt) zu definieren (z.B. „Newsletter-Anmeldung“), das jedoch aus zwei Schritten besteht: Dem Abschicken des Formulars und dem Klick auf den Bestätigungslink.

Man nennt das ein mehrstufiges Ziel. Für die Definition können Sie genau die gleichen Seiten wie oben (a) und (b) heranziehen.

Diese Methode hat den großen Vorteil, dass Ihr Webanalyse-Tool alles automatisch ausrechnet und auch grafisch darstellt – normalerweise in der Form eines Trichters („Funnel-Analyse“). So sehen Sie auf einen Blick, wie viele Personen im Zuge des DOI verloren gingen bzw. den Prozess erfolgreich abgeschlossen haben.

Der Nachteil: Ihr Webanalyse-System muss mehrstufige Ziele unterstützen (ja, Google Analytics kann das natürlich) und das muss einmalig eingerichtet werden (auch wenn das trivial ist).

 

Auch manche Newsletter-Tools können das auswerten.

Es gibt auch mehrere Newsletter-Tools, über die sich auch die Anmeldeformulare komfortabel auswerten lassen (hier ein Beispiel).

Der (kleine) Nachteil: Dazu muss in dem Anmeldeprozess ein kleiner Code des Anbieters einmalig eingebaut werden.

Doch dem steht ein großer Vorteil gegenüber: Sie können noch eine wichtige weitere Phase messbar machen, nämlich die Öffnung des DOI-Mails! Das ist mit einem Webanalyse-Tool normalerweise nicht möglich (zumindest nicht einfach).

Damit können Sie über die Funnel-Analyse also weitere interessante Informationen bekommen: Wenn z.B. die Öffnungsrate des DOI-Mails eher niedrig ist, dann könnte das mit einer schlechten Betreffzeile erklärbar sein oder der Versand des Bestätigungs-Mails erfolgt nicht zeitnah genug, usw.

 

Fazit: Egal wie, aber messen Sie!

Aus meiner Sicht ist weniger wichtig, wie genau Sie die Verlustrate des DOI-Prozesses messen. Viel wichtiger ist, DASS Sie sie messen!

Denn nur so können Sie geeignete Maßnahmen für die Optimierung setzen (bessere Erklärung des Ablaufs, klarere Betreffzeile, usw.) und somit tatsächlich mehr Empfänger für Ihren Newsletter gewinnen!

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Über den Autor

Michael Kornfeld ist mit einer über 25-jährigen Laufbahn ein leidenschaftlicher Verfechter von E-Mail-Marketing. Er hält zahlreiche Seminare und Fachvorträge und zählt zu den renommiertesten Experten Österreichs auf diesem Gebiet.

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