Wir empfehlen ja andauernd, das  Optimieren von Mailings mit A/B Tests zur Gewohnheit zu machen. Denn das kostet nur wenige Minuten Aufwand, ist einfach umsetzbar und normalerweise ohne (Mehr-) Kosten verbunden.

Doch es gibt noch einen gewichtigen Grund, weshalb A/B-Tests empfehlenswert sind: Sie verbessern die Kennzahlen – und zwar garantiert!

Dazu ein Rechenbeispiel, das vielleicht so manche Augen öffnen wird.

 

Ein kleines Gedankenexperiment: Die Ausgangsdaten

Angenommen, Sie verschicken ein Mailing an 20.000 Empfänger. Dafür würden Ihnen 3 verschiedene Betreffzeilen einfallen, die Öffnungsraten wie folgt erzielen würden (was Sie vorher natürlich nicht wissen können!):

Betreff A: 36%
Betreff B: 32%
Betreff C: 28%

Bei diesem Beispiel gehen wir davon aus, dass alle 3 Varianten die gleiche Eintritts-Wahrscheinlichkeit haben, d.h. Sie wissen vorab tatsächlich nicht, welche der drei Betreffzeilen besonders gut oder schlecht abschneidet.

 

Szenario OHNE A/B Test

Wenn Sie keinen A/B Test für die 3 Betreffzeilen durchführen, müssen Sie raten und eine davon wird verschickt.

Betreff A: 36% mit Wahrscheinlichkeit = 33% –> 12%
Betreff B: 32% mit Wahrscheinlichkeit = 33% –> 10,7%
Betreff C: 28% mit Wahrscheinlichkeit = 33% –> 9,3%

Fazit: Ohne A/B Test erreichen Sie einen durchschnittliche Öffnungsrate von 32%.

 

Und MIT A/B Test?

Für dieses Mailing würde man einen A/B Test mit Gewinner-Versand durchführen – und der sorgt für den Unterschied.

Das funktioniert so:

  • Zuerst werden die 3 Betreffzeilen an je 3.000 Empfänger verschickt (und die restlichen 11.000 werden vorerst zurückgehalten) – das machen die guten Newsletter-Systeme automatisch.
  • Dann werden für eine kurze Zeit (normalerweise wenige Stunden) die Öffnungsraten der drei Varianten in Echtzeit gemessen.
  • Sobald eine davon statistisch signifikant besser abschneidet als die anderen beiden, wird automatisch die Gewinner-Variante an die restlichen 11.000 Empfänger verschickt. Auch das machen die modernen Systeme alles automatisch.

Konkret bedeutet das für unser kleines Beispiel:

3.000 Empfänger bekommen die Variante A -> 36% ÖR
3.000 Empfänger bekommen die Variante B -> 32% ÖR
3.000 Empfänger bekommen die Variante C -> 28% ÖR
11.000 Empfänger bekommen die Variante A -> 36% ÖR (Gewinner-Versand)

Das Ergebnis: In Summe erzielen Sie für die 20.000 Empfänger eine Öffnungsrate von 34,2%.

 

Das Ergebnis: Eine deutlich bessere Öffnungsrate

Durch die Durchführung des A/B Tests (mit Gewinner-Versand) erreichen Sie also 440 mehr Öffnungen. Das sind knapp 7% mehr als bei der Variante ohne Test. Immerhin, oder?

Angesichts der Tatsache, dass die Umsetzung so eines A/B Tests im Normallfall nur 2 oder 3 Minuten mehr Zeit in Anspruch nimmt, gibt es doch wirklich keine Ausrede mehr, um nicht zu testen. Oder?

Übrigens, auch wenn die Unterschiede zwischen den 3 Varianten geringer wären, würde ein A/B Test zum besseren Ergebnis führen.

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Über den Autor

Michael Kornfeld ist mit einer über 25-jährigen Laufbahn ein leidenschaftlicher Verfechter von E-Mail-Marketing. Er hält zahlreiche Seminare und Fachvorträge und zählt zu den renommiertesten Experten Österreichs auf diesem Gebiet.

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